Die Polizei macht Fotos

Nein, das stimmt nicht. Mit einem Lasermessgerät kann man keine Fotos machen aber Autos anzielen und deren Geschwindigkeit ermitteln, geht ganz gut. Gerade eben konnte ich von meinem Fenster aus zwei Polizeibeamte bei dieser Verrichtung beobachten.

Bin ja nicht so der Spanner (ok sagt jeder) aber ich habe eine zeitlang beobachtet, wen die Jungs denn so aus dem fließenden Verkehr als Kunden gewinnen können. Zu meiner Überraschung muss ich sagen, die haben fast nur Frauen angehalten in der halben Stunde bis mir die Beobachtung zu langweilig wurde. Keine Ahnung ob das daran lag, dass sie sich direkt vor einem Frieseurladen postiert hatten mit ihrer Laserkanone?

Schwächung der Menschenrechte

Tapfer schickt mir amnesty international jeden Monat ihr amnesty journal – Magazin für die Menschenrechte. Früher war ich nämlich eine zeitlang Fördermitglied bei denen, ich habe da regelmäßig ein bisschen Geld hin überwiesen, um mein schlechtes Gewissen ruhigzustellen wahrscheinlich. Ich bin sogar mal zu einem Treffen der lokalen ai-Gruppe gegangen, obwohl ich nicht so der Gruppenfreak bin, eher ein phlegmatischer Einzelkämpfer mit Scheiterungsanspruch aber ich schweife ab.

Jedenfalls fand ich das Anliegen von amnesty international lobenswert und im Rahmen meiner Möglichkeiten auch meiner Unterstützung wert. Als Fördermitglied bekam man dann monatlich mit der Post ein Exemplar des offiziellen amnesty Journals zugestellt – kostenlos. Auch das gute Gefühl (statt über Dunkelheit klagen, Kerze anzünden!) stellte sich ohne Mehrpreis ein.

Irgendwann später als das Geld knapper und die Langeweile am organisierten moralischen Zeigefinger wieder größer wurde, habe ich mein Engagement bei amnesty international via schriftlicher Kündigung beendet. Verstehen Sie mich nicht falsch, dem Gedanken der Menschenrechte gewinne ich auch heute noch viel ab, das meine ich jetzt nicht ironisch (das man das immer betonen muss), nur irgendwann ist einem dann doch das eigene finanzielle Wohlergehen wieder wichtiger.

Ich habe meine Zahlungen also nach Kündigung eingestellt – kein Problem. Nur hat man vergessen dem Praktikanten in der Versandabteilung Bescheid zu sagen, mir nun auch nicht mehr kostenlos das Magazin zu schicken. Denn das erhalte ich auch geschätzte 8 Jahre nach meiner Kündigung pünktlich jeden Monat zugestellt – kostenlos. Ich habe mal nachgerechnet: der aktuelle Heftpreis für einen Monat liegt bei 2,80 € also 33,60 € pro Jahr. Ich habe also bei amnesty international unverschuldet einen Schaden von bisher ungefähr 270 € verursacht. Das ist sicher mehr als ich je gespendet habe. Das tut mir wirklich Leid, das war nicht meine Absicht. Aber ich kann nichts dafür, ehrlich. Hört doch einfach auf mir jeden Monat das Heft zu schicken.

Ja ja ich hätte amnesty international natürlich schreiben können, dass ich das Heft immer noch kostenlos erhalte, irgendwann kurz nach meiner Kündigung aber jetzt doch nicht mehr, 8 Jahre später. Ich habe gedacht, die werden schon aufhören. Aber nix, die ziehen das eisern weiter durch, gerade heute erhielt ich die neue März-Ausgabe. So habe ich im Endeffekt den Menschenrechten viel mehr geschadet als genützt. Manchmal ist es wirklich besser, wenn man einfach nichts tut.

Fett surfen am 24. März

Ach du liebe Zeit! Wer hat denn diese blöde Idee aufgebracht: Shutdown Day? Am 24. März 2007 soll man seinen Computer für 24 Stunden nicht anschalten und herausfinden, ob man das aushält. Wieder so ein alberner Kinderkram und die Lemminge bilden schon mal eine Schlange.

Natürlich halte ich es einen Tag aus meinen Computer nicht zu benutzen. Das ist doch – wie hieß es früher im Studium immer – trivial. Wo ist der Sinn? Was soll das? Eins ist jedenfalls klar: Wenn man einen großen Download plant und noch etwas Zeit hat, sollte man den auf den 24. März legen, dank der Lemminge ist dann die Bandbreite richtig hoch.

Montag war Spiegeltag

Das Ausbleiben des SPIEGEL am Montag in meinem Briefkasten erzeugte bisher wider Erwarten keinerlei Verlustschmerz und ich hatte das Ding an die zehn Jahre abonniert. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Qualität in den letzten Jahren wirklich enorm abgenommen haben muss. Ein Wochenbeginn ohne den SPIEGEL wäre früher für mich undenkbar gewesen.