Monat: April 2007
Maulwurf zum Reinschreiben
Ich weiß zwar noch nicht lange, was ein Moleskine ist aber seit ich es weiß, ist mir klar, ich brauche unbedingt eins. Ich will eins haben, ich muss eins haben. Denn ich ertrage meinen selbst erzeugten Zettelwahnsinn nicht länger.
Da steht zwar meistens Nonsens drauf, auf den kleinen bunten Papierschnipseln, und selbst die besseren Notizsplitter erscheinen mir Tage oder Stunden später oft schon unverständlich oder banal. Aber wenn ich in ein schickes Notizbuch schreibe, wertet das noch die alltäglichste Notiz auf. Natürlich hatte ich früher schon Notizbücher aber eben kein Moleskine sondern nur so billige Kritzelbüchlein.
Ich bin überzeugt, wenn ich erst ein Moleskine habe, werde ich zu einem besseren Menschen.
„Der deutschen Wirtschaft“
Geld oder Leben so heißt der Blog der Akteure, die vor ein paar Tagen die Bedeutung des Deutschen Bundestages richtig stellten und den Reichstag entsprechend umdekorierten. Nicht mehr dem deutschen Volke sondern der deutschen Wirtschaft ist er verpflichtet – damit sprechen sie vielen aus dem Herzen.
Das politische System in Deutschland und die angeschlossenen korrumpierten Massenmedien sind zutiefst verfault und verkommen. Die weitestgehende Nichtpräsenz dieser Aktion in den etablierten Medien spricht Bände. Das Wort Scheindemokratie macht die Runde und der Unmut am gegenwärtigen Zustand wächst.
Es braucht mehr solcher Aktionen, denn ich bin überzeugt, der Großteil der Menschen ist keineswegs so politikverdrossen und desinteressiert am Zustand dieses Landes wie man uns einreden will. Man sollte sich da vom Schweigen der vielen angeschissenen, gedemütigten und ignorierten Menschen nicht täuschen lassen. Das Schweigen wird langsam drohend. Wer will, kann die Zeichen lesen.
Da kommt mir doch wie zufällig ein Zitat aus Fight Club in den Sinn, der Film, der gestern (noch ein Zufall) wieder einmal im Fernsehen lief, und den man der Polit- und Wirtschaftsmafia entgegen schreien will:
„Ihr macht Jagd auf die Leute, auf die ihr angewiesen seid! Wir kochen eure Mahlzeiten, fahren eure Krankenwagen, stellen eure Anrufe durch, holen euren Müll ab… Wir bewachen euch, während ihr schlaft… Versucht nicht, uns zu verarschen!“
via Wut!
Nachtrag 30.04.2007 12:09 Uhr:
Unter der Überschrift „Über die Aktion im Bundestag“ gibt es in der Online Ausgabe der „Junge Welt“ eine weitere Stellungnahme der Initiatoren der Reichstagsaktion.
Im Kreis
Um nicht anzurufen, denn anrufen hasse ich, schreibe ich eine E-Mail an meine Krankenkasse. Schnell ist die Antwort da. Die Freude währt nicht lange.
Die Antwort enthält nur allgemeines Informationstralala und die Aufforderung, ich möge doch bitte für weitere Informationen die angegebene Telefonnummer anrufen. Clever! Und wozu dann überhaupt die E-Mailoption?
Telefonieren ist die schäbigste Form der Kontaktaufnahme! – das ist meine feste heilige Meinung.
In Lauenstein
Gestern also in Lauenstein gewesen auf Schlössertour. Ein hübsches kleines Städtchen ist das, ein bisschen verschlafen vielleicht, viele alte Leutchen, Nachbarn schwatzen über den Zaun, Katzen sitzen auf Mauern und sonnen sich. Nur bei der Kirche wird gerade gewerkelt.
Im Schlossmuseum war ich nicht, im Schlosscafe auch nicht (Toilettenbenutzung ohne Verzehr 0,50 Euro). Ich habe mir das Schloss mit Burgruine angesehen, von außen nur, und später den Ort. Es waren kaum Touristen da, so gefällt mir das.