Ich habe mich an der Digitalfotografie versucht. Richtig glücklich bin ich damit nicht geworden. Wahrscheinlich liegt es an mir, sind meine Fähigkeiten zu begrenzt, das zu erreichen, was mir vorschwebt. Ich kann selten etwas so darstellen, wie ich es mir vorgestellt habe. Vielleicht liegt es auch an der Sensortechnik, vielleicht ist in ein paar Jahren alles anders. Kann alles sein.
Jedenfalls stehe ich seit längerem vor der Frage weiter ins digitale Format, sei es nun das
APS-C-Format oder das Kleinbildformat, zu investieren – neue Objektive, ein neuer Body – oder etwas anderes zu machen. Das Andere hat die Oberhand gewonnen – analoges Mittelformat. Die Frage ist nun: eine gebrauchte Kamera und Zubehör erwerben mit allen Risiken die es da gibt, von fehlenden modernen Errungenschaften, wie eingebautem Belichtungsmesser und Zeitautomatik, ganz zu schweigen, oder komplett vermessen gleich eine neue Kamera?
Ich überlege noch, muss aber gestehen, mich ganz schwer in die Voigtländer BESSA III verguckt zu haben, einer faltbaren Messsucherkamera, die man vom Format 6×6 auf 6×7 umschalten kann. Einziger für mich bisher erkennbarer Nachteil, sie hat ein sehr hochwertiges aber festes Objektiv. Damit könnte ich leben. Bleibt der verdammt hohe Preis. Ich überlege weiter.
Grundsätzlich: Daumen hoch! Und Mittelformat ebenso !!! Das Fotografieren wird dann natürlich erstmal (auch nach Anschaffung der Kamera) eine ganze Ecke teurer … Was das Objektiv betrifft: Ist die Lichtstärke so auch für Dich in Ordnung? Gibt es da nichts Besseres? Ich dachte immer, bei einer Festbrennweite wäre da mehr drin. Kann natürlich sein, daß das nur für Kleinformat gilt.
Ich denke, die Möglichkeit zum Wechseln eines Objektives sollte bei einer Neuanschaffung schon gegeben sein …
Laufenden Kosten sind nicht ohne, ich weiß. Das wär’s mir aber wert.
Die Anfangsblende mit 3.5 bewegt sich noch im üblichen Rahmen für Mittelformat, 2.8 für ein 80 mm Normalobjektiv ist üblich. Da die Kamera keinen Spiegel hat soll man Zeiten von 1/30s oder sogar 1/15s noch aus der Hand halten können. Da brauch ich nicht unbedingt das letzte Quentchen Lichstärke (das Bokeh soll auch so sehr fein sein).
Guck mal hier die Hasselbladobjektive, bewegen sich auch zwischen 2.8 und 4.0:
http://www.hasselblad.de/produkte/v-system-/objektive.aspx
Fehlende Wechselmöglichkeit, das ist natürlich ein Zugeständnis an die Kamerakonstruktion. Aber wie gesagt, mich stört das nicht so. Man hat eine schlanke Kamera für unterwegs, nicht so einen klobigen Boliden mit Spiegelschlag wie Donnerhall. Und würde ich mir eine Hasselblad kaufen (gebraucht), wär auch nur das 80 mm Normalobjektiv drin.
Es gibt als neue Messsucherkamera noch die Mamiya 7 II, keine Faltkamera, fixes Format von 6×7, Wechselobjektive. Die Objektive sind aber so teuer, dass auch nur eins drin wäre. Außerdem haben mir die Kritiken nicht so gefallen.
Insgesamt gefällt mir das Konzept der BESSA III am besten, mit zugegeben dem Manko der fehlenden Objektivwechselmöglichkeit. Allerdings ergibt sich durch den Formatwechsel auch eine geringfügige Veränderung im Bildwinkel: 6×6 –> 53°, 6×7 –> 57°. Man hat also bei 6×6 ein Normalobjektiv und bei 6×7 ein leichtes Weitwinkelobjektiv. :o)
Ich schwanke stark zwischen der BESSA III und der Mamiya 7II hin und her. Nachdem die Mamiya eine zeitlang die Nase vorn hatte, schwingt das Pendel mittlerweile wieder stärker zur BESSA III aus. Immer sehr schwer diese Kopfgeburten. Auch interessant, von der BESSA III soll es eine Weitwinkelvariante geben: keine Faltkamera, Objektiv 4.5/55 mm, sonst identisch zum „Falter“ mit 80 mm Brennweite.
Fahr mal zu Herrn Görner (http://www.fototg.de). Er verkauft zwar keine Voigtländer, soweit ich weiß, aber er hat definitiv Ahnung von der Materie. Ist ein etwas introvertierter Mensch, aber das sollte kein Problem sein ;) … Ich war schon länger nicht mehr da und weiß daher nicht, ob Frau Feldung noch da arbeitet – wahrscheinlich aber schon. Laß Dich bei ihr nicht vom ersten Eindruck leiten. Die Leute dort sind alle klasse.
Ganz vergessen: Du kannst Dir dort auch erstmal eine Kamera ausleihen. Sicher nicht das Modell, daß Dir für einen Kauf vorschwebt, aber eine Mamiya verleihen sie dort auch.
Danke für den Tipp. Den Herrn Görner und seinen Laden hatte ich sowieso schon auf meinem Radar für die Filmentwicklung und das Scannen. Macht einen guten Eindruck aus der Ferne. Deine persönliche Empfehlung hebt sein Ranking noch weiter an.
Introvertierte Menschen liegen mir, weiß auch nicht warum. ;-)