Richard Fleischhut

Gestern in einer Dokumentation über die Geschichte der Kreuzfahrt auf einen Fotografen gestoßen, der mir bisher vollkommen unbekannt war: Richard Fleischhut. Er war bis 1937 auf der »Bremen« und danach bis 1939 auf der »Columbus« als Bordfotograf tätig. Auf diesen Reisen hat er viele Prominente der Zeit abgelichtet – Marlene Dietrich, Max Schmeling und andere – aber auch das normale Bordleben dokumentiert.

Im Internet findet man leider nicht viel über Richard Fleischhut, die beste Zusammenfassung gibt es auf dieser Seite. Schade, seine Portraitaufnahmen hätte ich mir gerne genauer angesehen. Nach seinem Tod 1951 war er schnell vergessen, vielleicht weil mit dem Krieg auch die Zeit der mondänen Luxusreisen alten Stils der Vorkriegszeit endgültig vorbei war.

Schwarzarbeit

Die Maulwürfe leisten ganze Arbeit und schütten Hügel auf den eben erst frei getauten Wiesenflächen auf. Dafür wird ihnen mit Mord gedroht. Nicht von mir, ich nehme sie in Schutz so gut ich kann. Ich freue mich an ihrer Arbeit als ein Vorgeschmack auf den Frühling, der noch so weit ist. Der Winter ist ein harter Hund und stellt sich bei 11 °C nur ein wenig tot, der kommt wieder. Bis dahin halte ich weiter wohlwollend meine Hand über die Maulwürfe, den unterirdischen Frühlingsboten.

Neue Ideen

„Allgemeine Wahlen näherten sich ihrem Höhepunkt. Die Wahl dauerte fünfzehn Tage, und am ersten Tag kamen zumindest in einem der Wahllokale von Kundus nur vier Leute zur Abstimmung. Eine parlamentarische Regierung war in Afghanistan eine neue Idee, und der König ernannte immer noch Minister ohne Zusammenhang mit Wahlen, wenngleich 1964 Mitglieder der Königsfamilie von diesen Posten ausgeschlossen worden waren, vielleicht weil ein Cousin als Premierminister die Position des Königs eher schwächte als stärkte. Es gab keine Parteien im europäischen Sinne. […] Ein Ergebnis war in Chardara bekanntgegeben worden, […], doch fünf weitere Wahltage waren noch zu bestehen. Als die Ergebnisse durchgesagt wurden, gab man sie nach draußen weiter und vier oder fünf Gewehre wurden in die Luft abgefeuert.“

Peter Levi, Im Garten des Lichts, Mit Bruce Chatwin durch Afghanistan, 1969

Teurer Kopf

Habe gegen meine ab und zu auftretende Migräne ein wirksames Mittel gefunden und heute in der Apotheke erworben. Auf Kassenrezept und für 24,59 € Zuzahlung bekam ich gleich 12 Tabletten. Hoffentlich ist sich meine Migräne auch meiner Haushaltslage bewusst und tritt entsprechend selten auf. Aber darum geht es mir gar nicht. Mich verblüfft etwas ganz anderes.

Es werden kaum Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme des Mittels berichtet, im Grunde treten nur zwei häufiger auf. Und jetzt das Erstaunliche, schon vor der Einnahme des Mittels beobachte ich seit langem diese Nebenwirkungen bei mir: Müdigkeit und Vergesslichkeit. Seit Jahren! Wie kann das sein?