Bergab

Wieder eine alte Frau, die wohl Brustkrebs hat. Und ich bin der Entdecker. Déjà-vu. Auch sonst alles sehr zermürbend. Das ewige Gefasel, Gestöhne, Geschreie und Gesterbe geht mir unheimlich auf die Nerven. Nicht so sehr im einzelnen, in seiner Gesamtheit. Man stumpft zwar ab, aber nicht so, dass man die Verhältnisse dadurch leichter ertrüge.

Unterwegs

Draußen im Sturmwind über Wiesen und Felder gestiefelt, den Kopf ausgelüftet. Abseits der Wege nur zwei Reiter mit Hund getroffen und Rehe, immer wieder Rehe. In Gedanken vertieft unversehens in ein versumpftes Wiesenstück geraten. Versucht schnell festen Boden zu erreichen, um Schuhe und Hose trocken zu halten – dieses Ziel verfehlt. Davon vollkommen unbeeindruckt geblieben und weiter gelaufen, Kamera und Stativ auf dem Buckel. Entwickle mich langsam zum seltsamen Kauz, was wohl meiner Natur entspricht und mich deshalb so ruhig und zufrieden sein lässt.