Monat: April 2012
Liebe, unnütze
„Die Leute sind zu Mitleid fähig für Krüppel und Blinde, man kann sagen, sie haben Liebe übrig. Das hatte ich schon früher gespürt, häufig sogar, dass sie Liebe übrig hatten. Gibt es riesig viel davon. Kann keiner sagen, dass das nicht stimmt. Schade nur, dass sie immer so gemein sind, die Leute, wo sie doch eigentlich Liebe übrig haben. Sie kommt nicht raus, das ist es. Sie steckt drinnen fest, und da bleibt sie, sie ist zu nichts nütze. Die Leute verrecken innerlich vor lauter Liebe.“
Louis-Ferdinand Céline, Reise ans Ende der Nacht
8x6x9
Den ersten SW-Film seit ein paar Jahrzehnten durch die alte Bessa „gejagt“. Dabei bemerkt, dass die Rückwand etwas viel Spiel hat. Hoffentlich dringt dadurch kein Licht ein. Bald werde ich es wissen. Wenn man mit dem 83 Jahre alten Falter hantiert, lernt man „moderne“ Errungenschaften, wie zum Beispiel einen vernünftigen Sucher, sehr zu schätzen. Der an der Ur-Bessa montierte Brillantsucher ist nur ein sehr grobes Schätzinstrument. Man weiß nie, was nun wirklich alles auf dem Bild landet.
XXVI/10
Bessa 6×9
Möchte die auf mich gekommene gut erhaltene Ur-Bessa von 1929 gerne wieder einsetzen. Die Blendenverstellung funktioniert, ob die Zeiten noch stimmen, kann ich nicht sagen, hoffe aber das Beste. Gibt ja nur 1/25s, 1/50s, 1/100s, B und T. Der Balgen sieht dicht aus. Problem war das nicht passende Stativgewinde, da ich sie wie die andere BESSA nur vom Stativ aus einsetzen möchte. Habe nun die Schnellwechselplatte eines alten Stativs umgebastelt (nicht ohne mich dabei in den Finger zu schneiden). Jetzt sitzt die alte Dame wunderbar fest auf dem Stativ. Ich plane sie demnächst mit einem Fuji Neopan Acros 100 auszuführen. Bin auf die resultierenden Negative im Format 6×9 gespannt.