Finis

Der Felix Krull ist tot. Er war damals nach ein paar Tagen wieder aufgetaucht. Versah seinen Dienst in Haus und Hof, soweit ich sagen kann, wie zuvor. Dann warf ihn die Nachbarin nach Vorkommnissen – Geld fehlte wohl – endgültig hinaus. Wieder wurde eine Tasche mit seinen sieben Sachen, etwas Handgeld und den Papieren im Hof deponiert. Er hat sie nicht abgeholt. Er blieb weg. Recherchen bei der Polizei ergaben: Er ist tot – erschossen. Ob Mord, ob Selbstmord? Unklar.Von vielen Schulden in Tschechien wird gesprochen, Dubioses angedeutet. Mir egal. Er war mir angenehm, so ruhig und verschlossen. Sein mysteriöser Tod beschäftigt mich. Eine ganz und gar gescheiterte Existenz.

4 Gedanken zu “Finis

  1. Mir tun beide – Nachbarin und Felix Krull – einfach nur leid. Kaputtes Leben, kaputte Lieben, und im Falle der Nachbarin jetzt vermutlich totales Gefühls- und Gewissenschaos.

  2. Vergleicht man einen Menschen mit einem im Wasser treibenden Eisberg wird man die Analogie kaum von der Hand weisen können. Der größte Teil liegt und bleibt im Verborgenen, ist unsichtbar und unfassbar. Der obere sichtbare Teil, auf den die Sonne scheint, der so schön ist und anziehend aussieht, ist nicht der relevante. Nähert sich ein Schiff (oder eben ein anderer Mensch) angelockt vom schönen Schein, kollidiert es mit dem nicht Sichtbaren und geht unter oder bleibt wenigstens beschädigt zurück.

  3. Selbstmord?, dann hättest du ja hellseherische Fähigkeiten…

    Traurig das alles.

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