Wieder der altbekannte Traum von Prüfungen, die bevorstehen. Im Traum bin ich mir nicht im Klaren darüber, ob ich den Termin vergessen habe oder ob er noch gar nicht feststeht. Auf alle Fälle ist nur noch wenig Zeit den Stoff zu lernen, zu wenig Zeit …
Vielleicht hätte ich kurz vor dem Schlafengehen diese unheimliche Novelle von Maupassant nicht lesen sollen: Ein Mann kehrt eines Nachts allein mit seinem Boot von einem Besuch zurück. Auf halbem Wege wirft er den Anker aus, um eine Pause zu machen. Die Umgebung wandelt sich ins Unheimliche, die Tiere schweigen, Nebel kommt auf. Er will den Anker heben, es geht nicht, er kann nicht fort. Es wird immer unheimlicher. Gegen Ende der Nacht helfen zwei Fischer bei der Bergung des Ankers. Es hängt die Leiche einer ertrunkenen alten Frau daran.
Ich kenne diese Träume. Immer wieder muss ich die Abiturprüfungen wiederholen, weil aufgeflogen ist, dass ich irgendwie betrogen hätte. Man räumt mir aber keinerlei Vorbereitungszeit ein. Ich müsse das doch schließlich auch so können. Natürlich falle ich durch, was meinen Betrug belegt, und rückwirkend werden mir Abitur und Studienabschluss aberkannt.
Die Novelle von Maupassant, scheint das perfekte Vehikel zu sein, um in solche Alpträume zu reisen.
Ich lese zur zurzeit immer noch diese dreibändige Novellensammlung. Viele sagen mir nicht zu, einige jedoch sind jedoch hervorragend in ihrer Beschreibung der sozialen Umstände und dem Verhalten der Menschen und auch die Gruselnovellen haben meist E. A. Poe Niveau.