„Die anhaltende Fremdheit zwischen Ost und West rührte seiner Meinung nach nicht aus der Teilung, sondern aus der Begegnung. Andere Einstellungen, etwa zum Eigentum, seien rücksichtslos ignoriert worden und erst dadurch unverträglich miteinander gewesen. Die spätestens 1989 stark politisierten Ostdeutschen seien auf eine Mentalität von Siegern gestoßen, bei der Entpolitisierung eine bürgerliche, gar eine staatsbürgerliche Tugend sei. So gelinge es fugenlos, die Bedürfnisse des Kapitals gleichzusetzen mit der Demokratie.“
Daniela Dahn über Günter Gaus, Links und konservativ, der Freitag