Schöner Nachmittag

Stadtspaziergang mit N. Eine große Runde durch die Südvorstadt, den Großen Garten, die Johannstadt mit dem Trinitatis-Friedhof und die Altstadt mit Einkehr in einem der vielen Lokale auf dem pittoresken Neumarkt. Unsere Unternehmungen haben mittlerweile eine gewisse Regelmäßigkeit. Oftmals vergehen Wochen oder Monate dazwischen, so nutzt sich nichts ab oder führt zu Langeweile, weil in der Zwischenzeit genug passiert was berichtenswert ist. Zwar ausgeprägter Einzelgänger genieße ich unsere gemeinsame Zeit immer sehr.

Niedergang

Die Mondfinsternis konnte ich nur kurz beobachten, dann nahm mich wieder die örtliche Finsternis in Form der Psychotiker in Anspruch. Die eine hatte Kreuzottern im Schlüpfer, die andere große Angst vor einem Tier unter dem Bett und dem Mehl im Kopfkissen. Unter den Irren gibt es einfache Charaktere genauso wie Akademiker mit Doktortitel. Alkoholiker haben wir auch, die von Selbstmord faseln dafür aber zu betrunken sind, in ihrer Scheiße liegend den Klosterfrau Melissengeist in großen Schlucken verzehrend. Manchmal habe ich das Gefühl hier im Kleinen den Untergang der menschlichen Zivilisation zu erleben. Alles Agonie, nichts Lebenswertes, nichts Erhaltenswertes. Man wünscht sich nur, dass alles bald vorbei wäre.

Heimatkunde II

Unweit von Steudten, einem kleinen Nest in der Lommatzscher Pflege, stand ich gestern bei trübem Wetter und einsetzendem Nieselregen auf dem Huthübel. Auf  dieser kleinen Erhebung inmitten der ausgeräumten Agrarlandschaft steht auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel der Menhir von Steudten. Von hier aus soll der Sage nach Heinrich I. im Jahr 928/929 die Belagerung der Burg Gana der Elbslawen geleitet haben.