Das riesige, braune Monster sieht man selbst von der Hocksteinschänke aus, wie es sich fern im Dunst zwischen Lilien- und Königsstein dahinwälzt.
2013
Wasserabgabe
Der Wald schwitzt das viele Wasser wieder aus. Es ist schwül und das Atmen fällt schwer. In jedem kleinen Tal rauschen die Bäche noch lauter als sonst. Die große Flut ist vorbei, doch es kommt noch reichlich und anhaltend nach. Aus den Hängen tritt an vielen Stellen Wasser aus, in den Senken ist es sumpfig.
An der Talsperre Malter, die am Montag wie etliche andere überlief, ist der Wasserstand wieder drei bis vier Meter gefallen, leicht ablesbar an der Höhe des Schlammüberzuges der Ufervegetation. Die Tourismuswirtschaft wird sich mit der Wiederaufnahme des Badebetriebes noch gedulden müssen. Das Wasser hat die Farbe von Milchkaffee und Treibgut wurde reichlich angeliefert. Immerhin sah ich einen Fisch springen. Mindestens einer hat also überlebt.
Hochwasser 2013
Heute in Dresden gewesen. Am behelfsmäßigen Ausschank des Fährgartens, der eigentliche lag zu der Zeit schon zwei Meter unter Wasser, etwas verweilt und auf den ungeheuer angewachsenen Strom geschaut. Der auffälligste Unterschied zum Hochwasser in den Gebirgstälern ist die Ruhe, in der die Katastrophe hier vor sich geht. Im Gebirge brüllt und tost das Wasser wie verrückt zu Tale, in Dresden strömt das riesige, braune Monster still und nur manchmal unheimlich gurgelnd vorbei.
Die Elbe wird die 9,40 Meter von 2002 nicht erreichen, die bisherigen 8,54 Meter reichen aber schon, dieses Hochwasser zu einem der herausragenderen der neueren Geschichte zu machen.