Neues von der Front

Wieder einige Insassen mit Covid19-Infektionen. Der überwiegende Teil davon doppelt geimpft. Diese zeigen aber nur relativ milde Symptome. Die Ungeimpften hat es dafür volle Kanne erwischt. Sterben werden sie meiner unmaßgeblichen Meinung nach wohl nicht aber den Rest ihrer Tage als Schatten ihrer selbst verbringen. Dass bestärkt mich in meiner Meinung, dass der Nutzen der Impfung bei Älteren die durchaus vorhandenen Risiken, als da besonders Peri- und Myocarditis sowie Thrombosen wären, bei weitem übersteigt. Eventuelle Langzeitschäden der Corona-Impfungen fallen bei der begrenzten Restlebenszeit der Alten schon gar nicht ins Gewicht.

Was gibt es Neues?

Die Zweifel am Weiterbetreiben des Blogs sind geblieben oder sogar gewachsen. Ich bin nur zu lethargisch ihm den Todesstoß zu versetzen und ich habe auch gar keine Zeit für Blogeuthanasie.

Und sonst so? Die zweite Impfung mit dem guten Biontech-Stoff fand Anfang Februar statt. Die Impfreaktion in den zwei Tagen nach der zweiten Impfung ähnlich wie nach der ersten – grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Schüttelfrost sonst keine Probleme. Besonders freut mich, dass meine Eltern, die auch der ersten Prioritätsgruppe angehören, ebenfalls bereits zweimal mit dem Biontech-Impfstoff geimpft wurden. Das wurde möglich, weil unsere Gemeinde an einem Pilotprojekt teilnahm, in welchem ein mobiles Impfteam mit großem Gefolge durch drei ausgewählte Gemeinden tingelte. Die Ochsentour mit zentraler Anmeldung und Reise ins 25 Kilometer entfernte Impfzentrum konnten wir uns so sparen.

Und Fotos mache ich auch wieder, das war in der Corona Hochphase fast zum Erliegen gekommen. Mal sehen, ob das auf Dauer als Input für so einen halbtoten Blog ausreichend ist.

Comirnaty die Erste

Am Mittwoch die erste Impfung erhalten. Fühlte mich in der Nacht auf Donnerstag wie vom Bus überfahren und tattrig wie ein Neunzigjähriger – Schüttelfrost und Kopf- und Gliederschmerzen. Nichts woran man stirbt aber unglaublich zermürbend. Zum Glück hatte ich frei. Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei bis auf noch bestehende leichte Schmerzen an der Einstichstelle. Bin auf die Nebenwirkungen nach der zweiten Impfung gespannt, die sollen wesentlich stärker sein.

Würde trotzdem jedem empfehlen sich impfen zu lassen, je älter desto dringlicher. Die Sterberate bei den Alten im Pflegeheim mit Vorerkrankungen, und die haben schließlich alle welche, ist wirklich exorbitant. Und von den vermeintlich Genesenen lagen dann auch noch etliche einfach so tot im Bett.

Umso beschämender wie unsere Politiker die einzige Chance diese Pandemie zu beenden vergeigt hat. Inkompetenz gepaart mit krankhaftem moralischen Sendungsbewusstsein – dafür steht heute Deutschland. Ich kann diese ekelhaften Gestalten einfach nicht mehr ertragen. Ein Trump oder ein Johnson haben in dieser Sache für ihre Länder wesentlich mehr erreicht als unsere politisch korrekten Witzfiguren.

Viel zu tun

Habt ihr Corona-Fälle im Haus, fragt der Typ vom Rettungsdienst. Zurzeit nur noch vier, die anderen sind alle gestorben, antworte ich. Langsam nimmt es surreale Züge an. Das Heim ist zu einem Viertel leer, die Leute sterben wie die Fliegen mit und an Corona. Das Pflegepersonal dünnt auch sehr aus, manche als Positive nur in Quarantäne, manche richtig schwer krank. Ich bin immer noch negativ trotz häufigen Kontaktes mit Erkrankten. Die häufigsten mir aufgefallenen Anzeichen bei den später schwer verlaufenden Fällen sind Wesensveränderungen bis hin zu psychotischen Schüben, extreme Schwankungen des Blutzuckerwertes manchmal auch hohes Fieber. Wenn die Leute den irren Blick bekommen, gehen bei mir die Alarmglocken an.

Film oder Realität oder Film

Gestern wieder einmal „Lost in Translation“ gesehen. Einsamkeit und Verlorenheit, die einem in einer fremden, unverständlichen, gar rätselhaften Umgebung erst richtig zu Bewusstsein kommen…

Habe seit einiger Zeit den Eindruck, dass L. und ich das im Kleinen in einem einzigen Haus in der Version „Lost in Corona“ nachspielen. Sie ist 19 und arbeitet auf der Isolierstation, ich bin 47 und arbeite im ganzen Haus. Sie hat meistens Tagdienst, ich immer Nachtdienst jetzt häufig wieder in der 12 Stunden Variante. Wir haben uns ewig nicht gesehen, wir telefonieren nur lange, früh wenn sie kommt und abends wenn sie geht. Sie hält sich erstaunlich gut zwischen all dem Tod und Verderben. Zwischen L. und mir hat sich eine Vertrautheit entwickelt, die ich gar nicht für möglich gehalten hätte. Ihr Durchhalte- und Einfühlungsvermögen beeindrucken mich.

„Lost in Translation“ – ein schöner Film. Gute Szenen, Charaktere glaubhaft dargestellt, gelungene Improvisationen.

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