Aus dem Weinberg

Heute wärmer als gestern. Sitze deshalb im Weinberg und genieße die Sonne, die sich unten im Elbestrom spiegelt. Nur der ruppige Wind stört etwas. Im Weinberg hantiert ein alter Zausel und über mir fliegen Gänsekeile, wie es scheint, etwas orientierungslos umher. Der Herbst ist mir die liebste Jahreszeit. Aus Westen nähert sich langsam eine Wolkenbank. Bald ist es aus mit der Sonnerei.

Hundfund

Gestern ist mir bei Althirschstein an der Elbe ein Hund zugelaufen – irgendeine Setter Variante. Sehr gepflegt und mit Halsband. Schnell wurden wir Freunde. Wir gingen eine Weile spazieren, dabei erntete ich vorwurfsvolle Blicke, weil ich meinen neuen Hund nicht angeleint hatte. Nicht meine Schuld, eine Leine hatte er in unsere Beziehung nicht mit eingebracht. Später gab ich ihn an ein Pferdemädchen weiter.

Parkansichten

Sitze verrotzt aber vergnügt auf einer Bank im Schlosspark von Pillnitz in der Sonne und beobachte Eichhörnchen, Mandarinenten und die wenigen Touristen. Von den Mitarbeitern der Parkverwaltung werden gerade die großen Kübelpflanzen eingesammelt und in die Orangerie verfrachtet. Die Kamelie wird sicher auch bald eingehaust, letzte Nacht war es schon Nahe null Grad. Jetzt tanzen Unmengen kleiner Insekten in der warmen Sonne und die Spinnweben fliegen. Ich liebe den stillen Herbst. Das Leben ist schön.

Wasserstandsmeldung

Keine Probleme beim Wechsel vom Tag- in den Nachtbetrieb. Um so größere bei der Rückumstellung auf den üblichen Rhythmus – Migräne, Schlafstörungen und wüste Träume sind die Folge. Einer der wenigen Nachteile beim Dauernachtdienst. Für mich überwiegen dennoch die Vorteile.

An freien Tagen jetzt vielfach an der Elbe außerhalb der Städte unterwegs. Gestern zum Beispiel gegenüber von Kreinitz in geschichtsträchtiger Gegend auf einem Baumstamm im Schatten gesessen und Raubfische bei der Jagd beobachtet. Die Opfer – kleine fingerlange Schwarmfischlein – sprangen aus dem Wasser in alle Richtungen davon.

 

Städtchentour

An einem meiner freien Tage nochmals in Mühlberg/Elbe gewesen. Die Stadt war mir bisher nur durch verschiedene geschichtliche Daten ein Begriff und durch das sogenannte Wunder von Mühlberg als die Deiche bei den großen Hochwässern 2002 und 2013 wider Erwarten nicht gebrochen sind.

Stadtrundgang und Streif durch die nähere Umgebung. Ich mag diese kleinen Landstädtchen, an denen der große Radau vorbei gegangen ist. Im Klosterhof traf ich wie letztes Mal auf die dort beheimatete langhaarige Katze. Kurzes Gespräch mit Streicheleinheiten. Die Stadt ist von mehrere Baggerseen umgeben, die so schöne Namen wie »Elbekies IV« tragen. Klingt ein wenig nach einem Song von Element of Crime.