Ausgang

Bei zeitweisem Sturmwind allein durch Wald und Flur gelaufen. Die persistierende Erschöpfung lässt sich so auf ein angenehmeres Niveau bringen – ein Veredlungsprozess. Man ist dann einfach nur rechtschaffen müde.

Beim Spaziergang einen freundlichen Mann mit knurrendem Hund getroffen, einen Baggerfahrer, der einen Berg abtragen muss zu höherem Nutzen (Straßenschotter). Noch einen Mann getroffen. Und dann noch zwei, die bei einbrechender Dunkelheit auf schlammigem Feldweg an einem LKW kaputte Reifen wechselten.

Krug

Ist alles ein bisschen viel in letzter Zeit, auf Arbeit und auch sonst, hart am Limit, vielleicht schon ein bisschen drüber. Schwer Kranke, Verrückte und immer wieder Tote. Erstaunlich wie lange man das mit sarkastischen Kommentaren überspielen kann. Man macht einfach so weiter. Und es geht erstaunlich gut, so scheint es. Man merkt, dass etwas nicht stimmt, doch man macht einfach weiter. Aber irgendwann ist es doch genug.
Heute ein bisschen herumgewandert während in der Werkstatt die Winterräder ans Auto geschraubt wurden. Eine Hauptstraße, eine Kurve, ein kleines Kreuz mit Blumen. Das Bild einer jungen Frau. Im Kopf die automatische Stimme: „Schade, um die hübsche Maus.“ Plötzlich eine andere: „Ach halt doch die Fresse, du Arsch.“ Und ein unglaublich beklemmendes Gefühl.