Kryptisch

Angeschlagen, Moral zerrüttet, die bisherige Strategie funktioniert nicht. (Hatte ich eine Strategie?) Eine neue muss her. Mehrfrontenkriege überfordern mich seit je. Vielleicht hätte der Oberst Rat gewusst, als alter Militärmann, aber der Oberst ist tot. Nach Ruhe sehnt sich der Krieger und nach Frieden. Ein paar Nocturnes von Chopin als Balsam helfen für den Augenblick.

Später mit N. ein Spaziergang über Stock und Stein, Berg und Tal. Ich mag Frauen sehr, vor allem die stillen und introvertierten. Auch wenn ich ihnen gegenüber etwas befangen bin aber mit der Zeit wird es immer besser. Wenn ich mir dereinst auf dem Sterbebett etwas vorzuwerfen haben werde, dann zu wenig Zeit mit Frauen verbracht zu haben. Mit Sex hat das übrigens nur am Rande zu tun.

Transpirationsfrage

Junge, schöne Menschen laufen und rollerbladen in Funktionskleidung an mir vorüber. Irgendein Wettkampf im Gelände der Biathlon-Arena, wo ich eigentlich in Ruhe fotografieren wollte. Mir ein Rätsel, wie die verschwitzten Frauen, die an mir vorbei sporten, immer noch so gut riechen können. Die schwitzen wahrscheinlich gar nicht, die scheiden Sexualpheromone aus.

Schleichende Kapitulation

Mit H. zusammen Spätdienst. In unbeobachteten Momenten hängt sie an meinem Hals und presst sich an mich als wollte sie mich erdrücken. Und sie küsst als hätte sie Tollwut. Mein Widerstand ist weitgehend Makulatur geworden und nur noch fürs Protokoll. Sie wischt ohnehin alle meine Gegenargumente vom Tisch. Mich verwundert, welch unbefangenes Verhältnis dieses kleine Mädchen zum Sex hat, wahrscheinlich ist meines dafür zu kompliziert.

Mal festgehalten

Ich fühle mich wohl alleine, jedenfalls die meiste Zeit. In einer wie auch immer gearteten Beziehung brauchte ich eine Freiheit, die dem anderen fast nicht zuzumuten ist. Ich brauche eine ganz lange Leine, am besten eine, die ich gar nicht spüre. Und nicht etwa, um ungestört mit anderen Frauen herum machen zu können. Mich emotional unter Druck zu setzen ist eine ganz schlechte Idee.

Psychos

Die Sache mit H. läuft völlig aus dem Ruder. Sie ist ein SMS-Maschinengewehr, ein unberechenbares Borderline-Kätzchen. Notbremse gezogen. Bisschen spät aber noch rechtzeitig, hoffe ich…
Ich wünsche mir wieder mit dem Trinken anzufangen.