Shades of green

Von den Feldern rinnt unablässig das Wasser, Pfützen in jeder Senke, alle Gräben zum Überlaufen voll. Neue Bächlein bilden sich, wegmeliorierte erinnern sich an ihren alten Lauf. Die Landschaft von einem unglaublich satten Grün, der ferne Wald, die Felder und Wiesen. Leichter Wind, Abendsonne, Frieden und die Freude am Leben zu sein.

Hitzeschaden

Die Wärme macht mich ganz mürbe im Kopf. Müsste ich nicht arbeiten, wär’s nur halb so schlimm. Aber so. Heute wieder ein kurzes Gespräch ertragen müssen bezüglich Karriere-Dingsbums. Hatte doch gehofft, man hätte begriffen, dass ich an solcherart Kindereien kein Interesse habe. Man hat es nicht. Es ist so ermüdend.

Waldteich

Mitten im Wald ein kleiner sonnenbeschienener Teich. Drei Enten schwimmen auf und ab, wenn sie sich nicht auf Baumstämmen sonnen. In kleinen Senken am Ufer steht Wasser. Darin grauweiße Wolken von Krötenlaich, angeheftet an ins Wasser ragende Pflanzen. In den Eiern kleine schwarze Punkte, die neuen Kröten. Ein Wasserkäfer sieht sich die Sache genauer an.

Waldpaziergang

Wieder im Wald. Kein Mensch da, keiner der quatscht und an den Nerven zerrt, nur die Bäume, der Wind, die Sonne und ich. Und viele Wildschweine, die den Boden pflügen. Wahrscheinlich nachts, wenn’s keiner sieht. Gefroren ist der Boden, nur an der Oberfläche leicht angetaut. Schnee liegt noch in den Schonungen und am Nordhang. Der Atem dampft im Schatten. Das alte Gras, das braune Laub – ganz platt vom vielen Schnee des Winters.

Mitten im Wald eine Quelle, eingefasst mit groben Steinen. Im Quelltopf liegt ein Glas zum Wassertrinken oder Osterwasserschöpfen, was weiß ich. Weiter unten im Tal zwei kleine Teiche. Auf jedem eine Stockente aus Plastik, festgefroren im Eis. Die eine hat Schlagseite. Später springen drei Rehe aus einer Schonung. Sie fliehen vor mir her. Die weißen Spiegel blitzen zwischen den Bäumen.

In Ewigkeit

Konnte gestern dem Wunsch, mich einfach in der Sonne zusammenzuringeln und zu schlafen wie meine Katze, nur knapp widerstehen. Also schnell hinaus und eine Autofahrt unternommen – durch lichtdurchflirrte Wälder, Plantagen mit Bäumen voller reifer Äpfel und über halb abgeerntete Feldern. Doch all die schönen Orte waren schon von Menschen besetzt. Also immer weiter. Letztlich in Reinhardtsgrimma gelandet – auf dem Friedhof.

Friedhöfe haben es mir seit jeher angetan. Nicht aus Todessehnsucht heraus, sondern weil der Friedhof das Ziel eines jeden Menschen ist. Darauf läuft alles hinaus. Und hier relativiert sich alles – Träume, Gedanken, Ziele und die inneren Kämpfe eines Menschen … Am Ende landet alles mit ihm unter der Erde und keiner weiß mehr etwas davon, wie sehr der Mensch auch gerungen hat. Denn der gemeine Mensch hinterlässt kaum Spuren. Da soll man sich keinen Illusionen hingeben. Alles ist nach kurzer Zeit vergessen.

Ich finde das sehr tröstlich. Auch wenn so betrachtet ein Leben als vergebliche Anstrengung erscheinen mag. Der Gedanke ist schön: die Zeit relativiert alles, auch ein menschliches Leben.