Günstiger Zufall

Die zehnprozentige Gehaltserhöhung ab März ist sicherlich rein zufällig auf diesen Termin gefallen. Mit der anstehenden Impflicht in der Pflege hat sie wahrscheinlich gar nichts zu tun. Egal. Mehr Geld ist immer gut – zum investieren. Es wird in die laufenden ETF-Sparpläne gesteckt. Scheiß auf Börsencrash.

Viel passiert

Ich sitze im Schlosspark von Seerhausen dessen Schloss von dummen Menschen 1949 gesprengt wurde auf einer Bank in der Sonne und sinniere. Ein Kuckuck ruft und Eichhörnchen tragen Eicheln umher.

Aufregende Zeiten ganz allgemein und mich persönlich und teure auch. Ersten Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für meinen persönlichen Westwall auf 25.000 € einen Rechtsanwalt noch gar nicht eingerechnet. Die Heizungsanlage macht es nicht mehr lange – mindestens 7.000 €. Und gestern hatte ich noch einen kleinen Unfall mit dem Auto, weil ich einer Frau hinterher sehen musste. Zumindest ist mein Covid-19 Test negativ.

Trotz allem komme ich langsam etwas zur Ruhe. Ich freue mich, dass es meinem Vater nach seinem Schlaganfall wieder recht gut geht. Er werkelt im Garten herum und spricht wieder weitgehend flüssig. Ein kognitiver Abbau ist nicht zu leugnen aber schränkt die Lebensqualität noch nicht ein. Nur der Muskelabbau und die Schmerzen unter dem Simvastatin machen mir Sorgen. Ein Thema beim nächsten Arztbesuch.

Aber jetzt erstmal weiter durch den Schlosspark Seerhausen und dann gleich zum nächsten in Jahnishausen.

 

Überdruß

Die Arbeitsstelle raubt mir Kraft und Zeit für das Wesentliche, sie verschafft mir Geld, sonst nichts. Das reicht auf Dauer nicht. Aber viel zu erschöpft, eine Bewerbung zu schreiben und den Lebenslauf auf Vordermann zu bringen und vor allem, in einem Bewerbungsgespräch so zu tun, als interessierte ich mich für die neue Arbeitsstelle. Bei der Vorstellung auf Personalerphrasen, wie: »Warum möchten Sie gerade in unserer Firma arbeiten?« oder »Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?« antworten zu müssen, dreht sich mir der Magen um. Es ist ganz einfach, ich brauche das Geld und will ansonsten meine Ruhe, Karriere interessiert mich nicht.

Gestern als Chauffeur in eine Geburtstagsfeier geraten und wieder vollkommene Unfähigkeit Smalltalk betreiben zu können festgestellt. So sitze ich eben da, sehe mir die Salatschüsseln an, spiele mit der Katze und lasse meine Gedanken wegdriften. Werde wahrscheinlich wahlweise für verklemmt oder arrogant gehalten.

Wirtschaftsblut

„Dieser Euro-Konflikt entpuppt sich immer mehr als ein Konflikt um die deutsche Vorherrschaft in Europa. Es sieht aus wie Wirtschaft. In Wahrheit ist es Machtpolitik. Die Deutschen binden die europäischen Völker mit der Fessel der Schulden.“

der Freitag, Krieg und Frieden

Ob man die Lebensgrundlage eines Volkes mittels militärischer oder finanzpolitischer Überlegenheit zerstört, macht in der Konsequenz keinen Unterschied. Beides ein Verbrechen.

Pecunia non olet

Mehr Gehalt erfochten. Nicht exorbitant mehr aber immerhin ein deutliches Plus von 5,8 Prozent beim Grundgehalt. Ein schöner Sekundäreffekt bei den Zuschlägen: Die steigen nun automatisch auch, da sie sich prozentual aus dem Grundgehalt ergeben.

Es zeigt sich immer wieder, mit dem Kopf durch die Wand bringt gar nichts. Meine Strategie ist besser: Fresse halten, Augen auf, Analyse, Analyse, Analyse und dann an den ermittelten Schwachstellen systematisch ansetzen. Die Schwachstellen hier: Eitelkeit und übersteigertes ökonomisches Denken.