Von Dienstag bis Donnerstag die Handwerker im Haus. Sie haben die alte Heizungsanlage herausgerissen und im Verlauf eine neue installiert. Alles nahezu optimal gelaufen. Die neue Anlage funktioniert problemlos nur noch etwas Feinabstimmung ist notwendig. Als Kollateralschaden möchte ich meine mir in diesem Zusammenhang zugezogene klaffende Kopfplatzwunde oberhalb des rechten Auges bezeichnen. Viel Blut und erstaunlich wenig Wut meinerseits nach der Kollision mit der Leiter zum Dachboden. Die Steri-Strips sollen drei Tage auf der Wunde verbleiben. Ich hoffe auf eine schöne Narbenbildung. Gestern dann trotz Kopfverband eine respektable Runde mit N. durch die nähere Umgebung gedreht. Anschließend in einem Landgasthof der alten Schule eingekehrt – wunderbar. Die Eventgastronomie kann mich am Arsch lecken.
Kopfwunde
Dankbarkeit
Heute in der Sonne sitzend die Ereignisse der dritten Nacht nochmals reflektiert: Gegen Morgen gerade in einem anderen Geschoss gewesen als ein dumpfes Geräusch zu hören war. Ein typisches Fallgeräusch.
Nach einiger Suche den Verursacher gefunden. Eine Neunzigjährige war umgefallen, zuerst mit dem Kopf auf die Kante der Kommode dann auf den Boden. Bei meinem Eintreffen stark aus einer klaffenden Kopfwunde blutend, die linke Gesichtshälfte im Nu ein einziges Hämatom mit rotem Zombi-Auge darin. Auf dem Boden ein schnell größer werdender Blutfleck. Hundert Prozent Adrenalin in meinem Körper von jetzt auf gleich. Müdigkeit weg, Kopfschmerzen weg. Eine Erstversorgung improvisiert, garantiert unsteril. Dann Anruf in der Rettungsleitstelle, Krankenwagen war schnell da, Oma aufgeladen und ab ins Krankenhaus.
In der darauffolgenden Nacht war sie wieder da. Frisch genäht, das Gesicht vollkommen blau, das linke Auge geschwollen. Meinen Engel, meinen Retter nennt sie mich. »Ich geb dir was!«, sagt sie immer wieder. Gerührt von der Dankbarkeit der alten Frau.