Beobachtungen an der Elbe

Es ist unglaublich heiß. Eine Schafherde weidet auf den Elbwiesen an der Niederwarthaer Eisenbahnbrücke. Einige Tiere fressen, die meisten haben sich vor der Hitze in die Schatten der Pfeiler zurückgezogen und liegen wie tot, nur die Ohren wackeln manchmal. Vor allem die halbwüchsigen Lämmer untersuchen das Flussufer, schnuppern an den Steinen und scheinen sich über das fließende Wasser zu freuen. Sie springen ungelenk herum und blöken, die Alten blöken aus dem Schatten zurück. Hundebesitzer fahren mit ihren Autos soweit sie an den Fluss herankommen und laden ihre Hunde aus. Dann strenge Arbeitsteilung. Die Besitzer der Tiere beginnen Stöckchen und Bälle in den Fluss zu werfen, die Hunde holen sie wieder heraus. Am anderen Ufer baden Mädchen mit ihren Pferden. Sie reiten in den Fluss hinein, gleiten von den Rücken der Pferde und schwimmen mit ihnen wieder ans Ufer zurück. Und dann alles wieder von vorn. Eine Familie Nilgänse schwimmt ungeniert auf dem falschen Fluss.

Müde

Unerträglich die Arbeit, das politbüroartige lebensferne Geschwurbel der Geschäftsleitung. Unerträglich die Menschen im Supermarkt, fette tätowierte Wichtigtuer mit unerzogenen Kindern. Müde dauernd gezwungen zu sein, sich diese lächerlichen Aufführungen ansehen zu müssen.

Herrndorfs Tagebuch hinterlässt einen starken Eindruck. Gestern einen Storch auf grüner Wiese gesehen.

From a distance

Aus der zitierten Literatur des Wikipedia-Artikels über die schizoide Persönlichkeitsstörung:

„Not all schizoids keep away from people. It is not people that schizoids avoid, but emotional intimacy, self disclosure, and emotions both positive and negative.“

Philip Manfield, »Split Self, Split Object«, p.207