Dunkel war’s

Das Auto heult nicht mehr. Es hat eine neue Lichtmaschine bekommen und ein neues Spannelement für den Keilrippenriemen. Und gestern Nacht gleich neues Theater. Auf dem Heimweg mit Schmackes ein größeres, graues Tier überfahren, welches tot und mitten auf der Fahrbahn lag. Ich hoffe es war kein Wolf. Es hat mächtig gerumst unter dem Auto, wesentliche Schäden sind aber keine sichtbar.

Nachtdienst

Des Nachts auf der großen Terrasse des Pflegeheimes gestanden und die Sterne beobachtet und den abnehmenden Mond, der immer noch sehr hell leuchtete. An Zeit und Raum, Leben und Tod gedacht, ein paar Akkorde der Wagner-Musik aus dem Trailer (Link) zu »Melancholia«, den ich mir am Abend zuvor nochmals angesehen hatte, kamen mir in den Sinn und dann die Brüste von H.

In meiner letzten Nacht starb mir gegen Morgen eine Frau, die nur noch aus einem Krebsgeschwür und Metastasen bestand. Sie wehrte sich gegen ihren Tod und kämpfte, sie riss die Augen auf und schrie und schrie.

Mondschein

Gestern Nacht durch mondhelle, fast surreale Landschaft gefahren, die Höhenzüge und Wälder am Horizont sich klar abzeichnend. Nicht vom Mond beschienen, aus sich selbst heraus leuchtend wirkte das Land. Perigäum nennt sich das, was der Mond da macht, lerne ich. Es ist faszinierend anzusehen aber es erscheint mir als ein schlechtes Omen.

Traumbilder

Selten nach Ende der Nachtdienste so starke Migräne gehabt, letzte Nacht kaum geschlafen. In langen  wachen Phasen hackende Kopfschmerzen, während des kurzen Schlafes wirre Traumfragmente seltsamerweise wie ein opulenter und rätselhafter Kinofilm angelegt. Weitwinklige Natur- und Stadtlandschaften in schönen Farben, ich darin unterwegs. Diffuse und vergebliche Kontaktversuche mit Menschen. Später in eine Hochzeit mit vielen Gästen geraten, die Braut hat Angst vor mir, so scheint es, und versteckt sich, der Bräutigam freundlich distanziert. Komische Gesellschaftsspiele, Unbehagen, ich möchte fort, meine Hose ist weg. Bilder eines großen Umkleideraumes, später eines Marktplatzes mit Verkaufsständen, Frauen als Verkäuferinnen, dann eine Straße, Fußgängerüberweg, Gespräch mit einer Frau … Immer wieder Frauen. Das schöne und intensive Gefühl über glatte und weiche Frauenhaut zu streichen, schöne Frauenhintern … Nichts primär Sexuelles. Gefühl von Vergeblichkeit.