Gestern von Niederwartha elbabwärts bis zur Gauernitzer Elbinsel gewandert. Dort die von den Kormoranen beindruckend weiß geschissenen und zum Teil bereits abgestorbenen Bäume betrachtet. Sie leuchten schon von Weitem über den Elbstrom herüber. Vor kurzem wurde auf der Insel ein Denkmal saniert, das vor über zweihundert Jahren der damalige Besitzer des Gauernitzer Schlosses seiner Frau gewidmet hat. Kaum jemand wird das Denkmal je zu sehen bekommen, denn die Insel darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden. Mir gefällt der Gedanke außerordentlich. Der Geste und der Liebe tut das keinen Abbruch.
Heute hingegen zunächst am Meißner Winterhafen unterwegs und die an Land verbrachten Boote kontrolliert, dann bei strahlendem Sonnenschein die Katzenstufen hinauf nach Proschwitz. Sitze nun dort im Weinberg und schaue auf Meißen hinunter. Ein Mann mäht mit seinem Traktor das Gras zwischen den kahlen Rebreihen. Von Süden zieht es zu. Die Sonne ist weg, der Wind weht frischer. Kalt ist’s im Scriptorium – vor allem wenn es im Freien liegt. Ich muss weiter.