Bei der drückenden Hitze kann man sich nur in die Berge flüchten. Ein paar hundert Meter weiter oben, im Kammgebiet des Osterzgebirges lässt es sich noch einigermaßen aushalten. Die blühenden Bergwiesen in Schellerhau, am Geisingberg und im oberen Teil des Tales der Kleinen Biela sind ein Traum. Einen halbwüchsigen Dachs konnte ich auch beobachten, der im Gras herumwirtschaftete vermutlich auf der Jagd nach Insekten, keine zwanzig Meter entfernt von mir. Der Wind stand günstig, er hat mich nicht bemerkt.
Osterzgebirge
Kalte Füße
Apropos Weiden. Im oberen Osterzgebirge, in der trostlosen und kahlen Gegend von Liebenau, haben die vom Böhmischen Wind gepeinigten Weiden schon Kätzchen, obwohl sie noch einen halben Meter im Schnee stehen.
Indianertrick
Gestern Ausflug ins verschneite Gebirge. Der Schnee auf den Wegen immens, man sinkt immer noch bis mindestens zur Wade ein. Abseits der Wege steckt man wenigstens knietief im Schnee fest. Laufen mit Fotoausrüstung über längere Strecken auch bei guter Kondition kaum möglich. Um es mir etwas leichter zu machen, habe ich ein paar Loipen ruiniert. Immer Angst von Skifahrern deshalb Schläge angeboten zu bekommen. Es waren zum Glück keine unterwegs. Nachts im Internet dann Schneeschuhe bestellt, gehobene Mittelklasse, sehr gute Kritiken. Werden bestimmt zum Ende des Urlaubs bzw. pünktlich zur Schneeschmelze geliefert.
Zweisamkeit
Nach mehreren Tagen Unpässlichkeit nahezu wieder die alte Form erreicht. Gestern Ausflug, das Wetter im Kammbereich akzeptabel. Nebelfetzen über Wäldern, ab und zu Sonne, 6° C. Auf dem Weg zeitweise von einer rundlichen Katze begleitet und von dieser immer wieder zu Zärtlichkeiten genötigt worden.
Unterwegs
Ich erweitere mein angestammtes Streifgebiet auf Bereiche östlich der Müglitz. Bei meiner Wanderung durch den Trebnitzgrund wurde ich deshalb vermutlich als Initiationsritus von einer benommenen Wespe in den Bauch gestochen. Später oben auf den Höhenwegen in der Abendsonne entlang gelaufen. Die bewaldeten Hänge des Grundes färben sich schon langsam herbstlich. Kaum ein Vogel ist noch zu hören. Zumindest die Mehlschwalben sind aber noch da. Habe einen Trupp in Neudörfel in eine Unterhaltung vertieft auf der Stromleitung sitzen sehen.