P., die ich unlängst wieder traf, sucht einen neuen Job. In der alten Pflegefabrik ist es jetzt ganz unaushaltbar. Also hat sie sich nach Beratung mit mir in meiner aktuellen Pflegefabrik beworben, eher unmotiviert, denn die Konditionen für eine Frau mit kleinem Kind sind auch nicht sonderlich motivierend. Bin nun froh, dass sich die Angelegenheit zerschlagen hat, was zwar schade aber für mich auch entlastend ist. Denn die neue Pflegefabrik ist, wer hätte das erwarten können, auch nicht das Gelbe vom Ei und ich wäre ungern der gewesen, der sie hergelockt hat. Denke selbst gerade wieder über Alternativen nach.
P.
Ausflug
P. schreibt mir. Sie will mit mir spazieren gehen, ihren kleinen Sohn bringt sie mit. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, sie noch einmal wiederzusehen. Mir drängte sich zunehmend der Eindruck auf, sie hätte an einem Treffen kein Interesse. Ich wollte nicht wie ein Idiot, der nichts versteht, immer wieder nachbohren. Jetzt also doch. Ich freue mich.
Relevanz
Die »Sächsische Zeitung« wird schon seit geraumer Zeit immer infantiler. In fortschreitender Regression ist es zwingend dann auch irgendwann Fotos der neugeborenen Kinder der Region abzudrucken, wie dieses Qualitätsmedium es nun seit einer Weile praktiziert. Man könnte die Hände ringen über die Entwicklung der Presse! Man könnte… Aber egal! Heute jedenfalls ist das Baby von P., dem Rehäuglein, in der Zeitung abgebildet. Ein hübscher kleiner Brocken.
Zeit
P. hat einen kleinen Jungen bekommen. L. erscheint mir in ihrer Verrücktheit fast normal. H. ist wieder sehr anschmiegsam. Ich fühle mich alt und schwach und verschwende Energie darauf stark und vital zu erscheinen. Nichts ist erreicht und die Zeit läuft mir davon.
Schlaflos
Nächtliche Korrespondenz mit P., dem unglaublich schwangeren Rehäuglein. Ich war von Amts wegen munter – wieder Nachtdienst in der Pflegefabrik – sie konnte wegen ihres dicken Bauches nicht schlafen. Einfühlsam tröstete ich, dass sie nun bald den hinderlichen dicken Bauch los sei, wendete jedoch ein, an längeren nächtlichen Schlaf sei dann dennoch nicht zu denken, weil das Kind wahrscheinlich im Zwanzig-Minuten-Rhythmus schreien wird.