Unterhaltung to go

In Pirna unterwegs sprach uns ein älterer Mann an. Zum Anlass nahm er die Umhängetasche von N., auf der Schweden- und Dänemarksticker aufgenäht waren. Er begleitete uns eine Zeit lang und erzählte in einem fort durchaus intelligente DDR-Witze. Er war harmlos aber ein wenig lästig. Er schien dem Typus des nach der Wende Gestrauchelten und nicht wieder auf die Beine Gekommenen zu entsprechen. Hätte mir aus anderen Gründen auch so gehen können. Als es uns schon etwas viel wurde, verabschiedete er sich höflich und kehrte für ein Bier in die Trollischenke [sic!] ein.

Pirna

Gestern mit N. in Pirna unterwegs. Zuerst Schloss, Schlosspark mit Restgebäuden der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt besichtigt. Wir waren auch in der kleinen Ausstellung der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Ich bin da vorher nie drinnen gewesen. Wenn man in der Gaskammer steht, im Leichenraum, im Verbrennungsraum ist das sehr beklemmend. Auf wenigen Quadratmetern wurden in wenigen Monaten fast 15.000 Menschen umgebracht und verbrannt. Ein Vorläufer von Auschwitz mitten im Reich in einer kleinen, hübschen Stadt.

Später durch die Altstadt, an der Elbe lang und rüber auf die andere Elbseite, hoch zum Burglehnpfad mit schönem Blick auf die Stadt. Danach Einkehr in eine urige Kneipe. Im Dunklen durch den Schlosspark zurück zum Auto. Angenehm das Zusammensein, es macht mir Spaß ihr Dinge zu zeigen und zu erklären. Sie ist neugierig und erweitert auch meinen Horizont.