»Sand« gelesen. Nicht voll zu erfassen beim ersten Mal, einzuordnen schon gar nicht. Was aber auch keine Rolle spielt. Auf alle Fälle großartig. Jetzt noch einmal die Buchfassung von »Arbeit und Struktur«. Und zum Schluss das Isa-Fragment, auf das ich mich besonders freue.
Roman
Bilder einer Jugend
»Tschick« gelesen. Ein qualitativer Quantensprung gegenüber den früheren Werken Herrndorfs. Nicht ohne ein paar Macken aber doch insgesamt sehr gelungen. Das Verrückteste: Isa erinnerte mich in überwältigender Weise an H., was das unkomplizierte Verhältnis zum Sex angeht, das lose Mundwerk, die Sprunghaftigkeit und den grundguten Charakter.
Abweisung
„Der Maler ist, glaube ich, so für sich allein, daß keiner ihn jemals versteht. Kein Typus. Immer auf sich angewiesen und immer alles abweisend von sich, hat er von allen Möglichkeiten Gebrauch gemacht bis zum Überdruß. Ihn anschauen heißt Jahrtausende anschauen. “
Thomas Bernhard, Frost
Erläuterungen
„Wie das Gedächtnis von zügelloser Freude auf Trübsinn umschaltet, wie aus Vormittag Mittag und aus Mittag Nachmittag und aus Nachmittag Abend wird, aus Licht Finsternis, erläutert er mir. Wie Heimkehr wird, was Ausbrechen gewesen ist. Wie durch Vernachlässigung und aus Unfähigkeit Qual entsteht, Bitternis, ja Verzweiflung.“
Thomas Bernhard, Frost
Leiden und Absterben
„›An einem der nächsten Tage‹, sagte der Maler, ›gehen wir in das Armenhaus. Ein junger Mensch muss sehen, was leiden, was leiden und absterben heißt, was es heißt, am lebendigen Leib verfaulen.‹“
Thomas Bernhard, Frost