Wilde Tiere

Die Luchse wurden angesiedelt, die Wölfe kamen von alleine zurück und in letzter Zeit auch immer mal ein Elch. Vor ein paar Jahren verunglückte einer beim Sprung über einen Eisenzaun in Dresden leider tödlich, der vorletzte hinterließ im Erzgebirge nur ein paar Spuren im Schnee und verschwand wieder in unbekannte Richtung.

Der vorerst letzte Elch wurde vor ein paar Tagen bei Siemens vom Flur geholt (Link) und nach Ostsachsen gebracht. Ich freue mich, dass bei solchen verirrten Tieren zuerst an Betäubung und Umsiedlung gedacht wird und nicht sofort ans totschießen.

Trial and Error

Es drängt sich mit der Zeit natürlich die Frage auf, ob man die Flinte nicht zu zeitig ins Korn geworfen hat. Für jetzt und die allernächste Zukunft möchte ich mit »Nein« antworten. Lieber gleich die Notbremse ziehen, wenn der Eindruck einer falsch getroffenen Entscheidung zu Beginn schon so übermächtig ist und sich im weiteren Verlauf sogar noch verstärkt. Wichtig ist handlungsfähig zu bleiben und nicht zu warten bis man wie ein Kaninchen vor der Schlange sitzt und zu keiner Aktion mehr fähig ist.

Ob die Entscheidung, das halbtote alte Pferd wieder zu besteigen richtig war, ist eine andere Frage. Jedenfalls ist es immer noch bei besserer Gesundheit als das ganz tote neue Pferd.

Ganz anders wer

„Ich werde das erste Mal und schüchtern gewahr, daß wir alle nicht bleiben, wie wir sind. Eine kleine Veränderung kommt zur anderen, und eines Tages sind wir ganz anders wer, und wir dürfen uns nicht wundern, daß Freunde sich verändern und daß da keine Freundschaft mehr sein kann, wo eine war, und man kehrt, wenn man lange unterwegs war, nicht mehr an den gleichen Ort zurück, der in den Volksliedern als Heimat gepriesen wird.“

Erwin Strittmatter, Der Laden, Dritter Teil