Zur Ruhe betten

Gott strafe alle egomanischen und extrovertierten Schreihälse. Wenn nicht anders möglich, gerne durch meine Hand. Ich werde „Deus lo vult“ auf meine natürlich vorzüglich schallgedämpfte Schusswaffe gravieren lassen und mich mit stiller Würde dieser großen Aufgabe widmen.

Ruhe

Und immer die Angst, von misstrauischen Anwohnern verhauen zu werden. Schon Ansprachen, die über einen Gruß hinausgehen, strapazieren meine Nerven. Ich will nichts erklären müssen und besonders Diskussionen über die Panoramafreiheit töten jede Konzentration, die Stimmung sowieso. Am liebsten ist es mir, beim Fotografieren einfach ignoriert zu werden.

Nekropole

„Und dann bin ich gern auf Friedhöfen, weil sie für mich gewaltige, ungeheuer bevölkerte Städte sind. Denken Sie nur, wie viele Menschen auf dem kleinen Raum ihre letzte Ruhe gefunden haben, denken Sie an die Generationen von Parisern, die dort wohnen, für immer, endgültig unter der Erde, eingeschlossen in kleine Grabgewölbe, in kleine, mit einem Stein bedeckte oder einem Kreuz bezeichnete Erdlöcher – und wieviel Platz wollen die Lebenden um sich haben, wie laut sind sie, diese armseligen Toren!“

Guy de Maupassant, Friedhofsbesuche

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