Gott strafe alle egomanischen und extrovertierten Schreihälse. Wenn nicht anders möglich, gerne durch meine Hand. Ich werde „Deus lo vult“ auf meine natürlich vorzüglich schallgedämpfte Schusswaffe gravieren lassen und mich mit stiller Würde dieser großen Aufgabe widmen.
Ruhe
Ruhe
Und immer die Angst, von misstrauischen Anwohnern verhauen zu werden. Schon Ansprachen, die über einen Gruß hinausgehen, strapazieren meine Nerven. Ich will nichts erklären müssen und besonders Diskussionen über die Panoramafreiheit töten jede Konzentration, die Stimmung sowieso. Am liebsten ist es mir, beim Fotografieren einfach ignoriert zu werden.
Hitze
Lilli, die Katze, kann nur ein paar Schritte gehen, dann fällt sie um und streckt alle Viere von sich. Mir geht es ganz ähnlich, obwohl ich deutlich weniger Haare am Körper habe.
Nekropole
„Und dann bin ich gern auf Friedhöfen, weil sie für mich gewaltige, ungeheuer bevölkerte Städte sind. Denken Sie nur, wie viele Menschen auf dem kleinen Raum ihre letzte Ruhe gefunden haben, denken Sie an die Generationen von Parisern, die dort wohnen, für immer, endgültig unter der Erde, eingeschlossen in kleine Grabgewölbe, in kleine, mit einem Stein bedeckte oder einem Kreuz bezeichnete Erdlöcher – und wieviel Platz wollen die Lebenden um sich haben, wie laut sind sie, diese armseligen Toren!“
Guy de Maupassant, Friedhofsbesuche
Lobpreis
Endlich herbstet es wieder. Die Temperaturen, das Licht, die Gerüche, die Melancholie – wie kann man den Herbst nicht lieben? Die hirn- und fühllosen Schreihälse verziehen sich wieder in die Wohnungen und schauen ihr Unterschichten-TV. Draußen ist Ruhe. Wunderbar.