Umstellung

Wie immer nach den Nachtdiensten leicht depressiv verstimmt. Obwohl vollkommen zerschlagen, hilft da nur eins, raus, raus, raus. In menschenleerer Gegend spazierengehen und dann irgendwo am Waldrand auf einer Bank sitzen, den Grillen und dem Rauschen der Blätter im Wind zuhören.

Festgestellt: Es ist erst Sommer, wenn die Grillen zirpen. Mit der Temperatur hat das gar nichts zu tun.

Hochsommer

Ich sitze auf einer sonnenwarmen Bank auf einem Hügel. Vor mir abgeerntete Getreidefelder. Das übertrieben gelbe Stroh in Reihen aufgeschichtet. Die Mähdrescher sind fort, die Störche auch. Auf den Feldern zurückgelassen wurde ein Bauer mit Traktor. Er mäht die Feldraine. Ein großer Stein kommt ihm ins Mähwerk, den Rums hör ich bis zu mir herauf. Er steigt aus, besieht sich das Mähwerk, schleppt den Stein an den Feldrain, klappt das Mähwerk ein und macht Feierabend.

Im Westen stehen dunkle Wolken. Grillen zirpen, Schmetterlinge machen sich an Blüten zu schaffen, Fliegen summen und landen auf mir, Ameisen besteigen mich. Im Gebüsch schäkern unbekannte Vögel, ein Bussard ruft was, Lerchen auch. Der Wald hinter mir rauscht … Nein, das ist erfunden. Er steht einfach nur so da. Die Sonne gibt ihr Bestes bevor die Wolken ihr den Garaus machen.

Feldzug

Störche führen die Ernteschlacht. Vom Rande des Feldes beaufsichtigen sie den Fortgang. Sie schreiten den abgeernteten Bereich ab, kontrollieren die Lage des ausgedroschenen Strohs, greifen hier und da mit ihren Schnäbeln ein und korrigieren ein Detail. Sie halten Kriegsrat, stecken die Köpfe zusammen. Sie scheinen mit dem Fortgang des Erntegeschehens zufrieden.