Zufällig fiel mir der erste Teil der Jugenderinnerungen von Prof. Dr. Otto Richter – „Lebensfreuden eines Arbeiterkindes“ – in die Hand, der 1852 in Meißen geboren und später Begründer des Dresdner Stadtmuseums wurde. Viele Orte, die er beschreibt, kenne ich aus meiner Zeit in Meißen und suche sie immer noch gerne auf. So zum Beispiel das Schloss Siebeneichen und seinen alten Landschaftspark, einer der ältesten Sachsens. Zu Richter Zeit saßen im Schloss noch seit alters her die Miltitze. Den Park hatten sie aber schon frühzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Richter hielt sich gerne dort auf. Immer wenn ich im Park bin, schaue ich mir die vier alten verwilderten Gräber an, die sich im oberen Teil befinden. Am nachdenklichsten lässt mich jedes Mal das der sechzehnjährigen Sophie Dorothee zurück über die ich einfach überhaupt nichts herausfinden kann.
Sophie Dorothee Freiin von Miltitz
geb. 15. Februar 1873, gest. 14. December 1889
Christus ist mein Leben, Sterben mein Gewinn